Wärmepumpen sind gross im Kommen: In rund 90 Prozent der Neubauten kommen inzwischen Wärmepumpen als Heizsystem zum Einsatz. Die Technologie ist dabei nicht neu, sondern hat ihren Ursprung bereits im 19. Jahrhundert. Das Prinzip, nach dem Wärmepumpen arbeiten, ist grundsätzlich bei allen Varianten ähnlich. Unterschiede gibt es unter anderem bei der genutzten Energiequelle, der Installation und den damit verbundenen Anschaffungskosten. Bei einer Sole-Wasser-Wärmepumpe wird dem Erdreich Energie entnommen. Um eine möglichst gute und gleichmässige Leistung zu erzielen, wird dabei oft mehr als 200 Meter tief gebohrt.
Bohrungen in 300 Metern Tiefe: Wärmepumpe mit Erdsonde
Wie tief gebohrt wird, hängt dabei von der verwendeten Technik ab: Am häufigsten sind Wärmepumpen mit einer Erdsonde, die etwa 150 bis 300 Meter tief in der Erde installiert bzw. "abgeteuft" wird. Durch die Vertikalität benötigt eine Erdsonde relativ wenig Platz. Ob eine solche Tiefbohrung möglich ist, hängt vom Standort und den Regularien der jeweiligen Gemeinde ab. Soviel aber vorweg: Erdwärmesonden sind fast überall möglich.
Um Heizwärme zu erzeugen, entzieht die Erdsonde bzw. die Kollektoren der Erde Wärme. Das funktioniert mittels eines verlegten Rohrsystems, durch das eine Sole fliesst. Dieses Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel nimmt die Umgebungswärme auf und leitet sie an die "Zentraleinheit" der Wärmepumpe weiter. Dort führt die Wärme zum Verdampfen eines Kältemittels. Das anschliessende Komprimieren des so entstandenen Kältemittelgases hat einen weiteren Anstieg der Temperatur zur Folge: Über einen Wärmetauscher (Wärmeüberträger) wird diese dann als Heizwärme an das Gebäude abgegeben.